Zeitungsartikel

Chormusik erfüllt romantischen Schlosshof

OPEN-AIR-SINGEN Zwölf Chöre geben sich bei Kulturtagen auf Freilichtbühne ein Stelldichein

Über 300 Sängerinnen und Sänger haben am Samstagabend beim Open-Air-Singen der Chöre im romantischen Schlosshof einen Strauß aus wunderbaren Melodien gebunden. Unter der Federführung des Männergesangvereins Liederkranz 1842 Gedern und in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Gedern gaben sich zwölf Chöre ein Stelldichein auf der Freiluftbühne.

„Unser Open-Air-Singen ist eigentlich eine verregnete Veranstaltung. Da aber heute Abend der verantwortliche Regenmacher Michael Habermann nicht da ist, können wir auf eine trockene Nacht hoffen“, sagte Liederkranz-Vorsitzender Achim Jäger, als er die Besucher willkommen hieß. Er dankte den Chören sowie allen Helfern vor und hinter den Kulissen, ohne die man die Veranstaltung nicht stemmen könne.

Erster Stadtrat Herbert Weber bedankte sich anschließend beim Liederkranz. „Sänger finden sich frei und freiwillig zu Singstunden und Auftritten zusammen. Seit Anbeginn der Gederner Kulturtage wird dieses Sommerevent vom Männergesangverein Liederkranz bereichert. Für dieses Engagement bedanke ich mich“, betonte Weber. Miss Vulkania Jennifer Klehm freute sich über die rege Beteiligung der Chöre aus Nah und Fern sowie das große Interesse der Bevölkerung.

Chorleiter Hartmut Fillsack, der das Open-Air-Singen auch moderierte, hatte die Veranstaltung unter das Motto „Chormusik erfüllt auch heute noch die Welt und unser schönes Gedern“ gestellt. Er gab den Abend frei für Gesang und Frohsinn. „Erleben Sie ein paar Stunden voller Chorgesang. Lassen Sie sich angesichts der eher bescheidenen Temperaturen von den Darbietungen der Sängerinnen und Sänger erwärmen“, sagte Fillsack.

Mit der anspruchsvollen Literatur „Als wir jüngst in Regensburg waren“ eröffneten die Liederkranz-Männer das dreistündige Bühnenprogramm. Mit dem Reinhard-Mey-Klassiker „Über den Wolken“ gab der Männerchor des Gesangvereins 1888 Rinderbügen (Leitung: Stephan Bülte) eine Kostprobe seines Könnens ab. Mit dem Lied „Oh, du schöner Rosengarten“ hielt der Sängergruß Marköbel mit seinem Vizedirigenten Herbert Baselmann an lieb gewonnenen Traditionen fest, während sich die „VocaLadies“ Wolf mitsamt ihrer Chorleiterin Anja Sauer mit dem Song „Yellow“ eher der Moderne verschrieben.

Den „Kosakenzug“ brachte der Gesangverein Concordia 1898 Niedergründau (Leitung: Stephan Bülte) zu Gehör. Unter der Leitung von Jörg Welker stellte der Gemischte Chor Frohsinn Nieder-Weisel Stimmgewalt unter Beweis. Unter dessen Leitung trug der Junge Chor „Singcredibles“ Nieder-Weisel den Song „Now I will start again“ imposant und leidenschaftlich vor. Mit dem „Fliegermarsch“ punktete der Männerchor des Gesangvereins 1864 Bleichenbach (Leitung: Mathias Habermann), während der Gesangverein Einheit 1835 Echzell unter der Leitung von Jan Fische die Traditionsweise „Heute hier, morgen dort“ darbot. Mit englischen Titeln überzeugte der Männergesangverein Concordia 1839 Nieder-Wöllstadt. Unter der Leitung von Martin Bauersfeld fragte der Männerchor „What shall we do with the drunken sailor“, während der Frauenchor unter der Leitung von Katharina Klotz „Somethin’ stupid“ zum Besten gab. Zu fortgeschrittener Stunde brachte der mehr als 50 Stimmen zählende Männerchor des Gesangvereins Eintracht 1918 Ockstadt (Leitung: Martin Bauersfeld) mit dem „Zottelmarsch“ Stimmung und Bewegung ins Publikum.

Für die Beschallung war Eike Lind zuständig. Für die Bewirtung der Gäste sorgten die Bierfreunde Gedern, die Freiwillige Feuerwehr Gedern, der Fußballclub Alemannia Gedern, der Gederner Carneval Club und die Sängerfrauen.

Andrea Hennecke